Bildunterschrift: Siegerfohlen bei den älteren Springfohlen: Ein Sohn von Capistrano, Mutter von Conteur, Züchter Hubert Küster, Hodenhagen.
Ahlden. Stillstand ist Rückschritt, weiß der Volksmund. Und so betritt auch der Pferdezuchtverein Aller-Leine immer wieder neue Wege, um für seine Mitglieder attraktive Bedingungen zu schaffen. Jüngstes Beispiel: Die traditionelle Fohlenschau fand nicht an einem Sonntag statt, sondern an einem Freitagabend – und dies nicht nur für die Gäste, die dem Geschehen unmittelbar vor Ort in Ahlden folgten, sondern auch für die Internetzuschauer in aller Welt. Der Internetkanal Clip my Horse, der sich auf Liveübertragungen aus dem Bereich Pferdesport und -zucht spezialisiert hat, war vor Ort, sendete rund drei Stunden live. „Das ist zwar kein billiges Angebot, aber wir wollen versuchen, unseren Züchtern eine möglichst breite Darstellungsplattform zu bieten“, so Aller-Leine-Geschäftsführer Ralf Asche (Luttmersen).
Ob es beim Freitagabend bleiben wird, soll in einer Manöverkritik besprochen werden. Positiv: Mit über 40 Fohlen waren wieder deutlich mehr junge Stuten und Hengste am Start als in den Vorjahren, negativ: das direkte Zuschauerinteresse vor Ort hätte größer sein können. Das war umso bedauerlicher, da nicht nur mehr Fohlen, sondern auch sehr gute Qualität nach Ahlden gebracht worden war. „Sowohl in der Spitze als auch in der Breite haben wir sehr viel Bewegungsqualität und chice Typen gesehen“, so einer der beiden Richter, Clemens von Merveldt (Gestüt Füchtel). Die Varianz der Abstammungen, verbunden mit überdurchschnittlichen Bewegungen der Fohlen hätten die Schau „auch für uns Richter zu einem Hochgenuss gemacht“, so von Merveldt. Besonders die Siegerfohlen der einzelnen Abteilungen hatten es ihm angetan.
Bei den älteren Dressurfohlen siegte ein junger Hengst vom Celler Landgestütsdebütanten Finnigan, Mutter von Donnerhall (Züchter und Besitzer Heinrich Baldrich, Schneren). Diesen Beschälernachwuchs hat sich bereits der Landstallmeister gesichert. Auf dem zweiten Platz sahen die Richter eine braune Stute von Danone I aus einer Mutter von Sir Donnerhall, Züchter und Besitzer Jürgen Uhlenwinkel, Grethem. Den dritten Platz belegte ein brauner Hengst von Zack, Mutter Soliman de Hus aus der Zucht von Günter Röhrich, Neustadt.
Bei den älteren Springfohlen siegte eine dunkelbrauner Hengst von Capistrano, Mutter von Conteur, der bei Hubert Küster in Hodenhagen das Licht der Welt erblickte. Die Mutter hat ebenfalls „Ahldener Wurzeln“, sie kommt aus dem Mutterstamm der Familie Knigge, Ahlden. Auf den zweiten Platz setzten die Richter zwei Fohlen, nämlich eine Stute von Carridam, Mutter von Galvano aus der Zucht von Heinrich Waßmann, Neustadt, sowie ein Hengstfohlen von Flic-Flac/Escudo, das bei Günter Röhrich, Neustadt, geboren wurde. Platz drei ging an ein Stutfohlen von Diamant de Plai/Contendro aus der Zucht von Karl-Heinz Engel, Garbsen.
In der Abteilung der jungen Dressurfohlen siegte ein Stutfohlen von Fahrenheit aus einer Mutter von Longton, Züchter und Besitzer Familie Hillmann in Borg, gefolgt von einem Hengstfohlen von Floris Prince/Dauphin aus dem Stall der Zuchtgemeinschaft Asche (Luttmersen). Auf dem dritten Rang platzierte sich ein Hengstfohlen von Descadero/Laurentio aus der Zucht von Horst Hestermann, Hollige, der auch Züchter des Vaters ist.
Bei den jüngeren Springfohlen feierte das Züchterhaus Backhaus (Plumhof, Wedemark) einen Doppelerfolg: Es siegte ein Sohn des Carridam/Stalypso vor einem Stutfohlen von Casallco/Ucello, beide aus der gleichen Geburtsstätte. An Platz drei sahen die Richter einen Diacontinus-Sohn aus einer Mutter von Escudo aus dem erfolgreichen Züchterstall von Wilfried Griesbach in Neustadt.