Foto: Thorsten Hogrefe (zweiter von rechts) mit seinem Hengst von Londontime und Horst Karrasch (zweiter von links) mit dem Hengst von Bon Coeur. Foto: Kiki Belitz.
Die Züchter des Pferdezuchtvereins Aller-Leine entpuppen sich immer mehr als „Hengst-Spezialisten“. Den in den vergangenen Jahren größten Erfolg erzielte seinerzeit der 2018 verstorbene Gerd Odlozinski aus Luttmersen, dessen Hengst Stolzenberg mittlerweile zum „Tafelsilber“ des Landgestüts Celle zählt und in diesem Jahr zum „Hengst des Jahres“ gekürt wurde – schade nur, dass sein Züchter und dessen Frau das nicht mehr miterleben konnten.
Beim diesjährigen Hengstmarkt in Verden, bei dem sich Käufer und Inte-ressenten aus aller Welt wieder die Klinke in die Hand gaben, gab der Bezirksvorsitzende des Lüneburger Bezirksverbands und zweite Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Aller-Leine, Thorsten Hogrefe aus Stöcken, sein Debüt als (Prämien-)Hengstzüchter. Sein Fuchshengst von Londontime aus der Devinja von De Niro-Weltmeyer wurde gekört, prämiert und bei der Auktion für 55.000 Euro dem Gestüt Katrinelund in Schweden zugeschlagen, Aussteller war der Hengstaufzüchter Arndt Schwierking (Barver).
Ein weiterer Prämienhengst hatte seine Wurzeln ebenfalls in Stöcken: Denn Pferdezuchtvereins-Mitglied Horst Karrasch aus Langenhagen zog aus der Levinja (v. Licosto-De Niro), Tochter von Hogrefes Devinja, einen Rapphengst von Bon Coeur. Den Hengst ersteigerte ein deutscher Käufer für 50.000 Euro. Aussteller war Heinrich Gießelmann (Barver). Damit war die Stöckener Stute Devinja bei der gleichen Veranstaltung sowohl Mutter als auch Großmutter eines Prämienhengstes.
Ebenfalls erfolgreich bei Körung und Hengstmarkt in Verden war der Grethemer Jürgen Uhlenwinkel, der einen selbst gezogenen Springhengst von Zirocco Blue-Clinton I vorstellte – und für 29.000 Euro ins Ausland verkaufte.
Einen Springhengst von Cicero Z-Vigo D´Arsouilles nahmen Züchter und Aussteller Bärbel und Sina Dierking wieder mit nach Gilten auf den heimischen Hylander-Hof. Der Hengst wurde nicht gekört, sollte aber nicht verkauft werden. Stattdessen wird ihn die erfolgreiche Springreiterin Sina Dierking weiter ausbilden.
Bei der Körung des Oldenburger Verbandes war der Hengstzüchter Thorsten Hogrefe mit einem weiteren hannoverschen Zuchtprodukt vertreten. Dieses Mal mit einem Sohn des Fürst Wilhelm aus einer Mutter von Sir Donnerhall-Latimer. Der imposante Rappe, den erneut Arndt Schwierking vorstellte, wurde gekört und für 100.000 Euro zugeschlagen. Käufer war ein deutsches Gestüt.
Junge Hengste aus Züchterställen im Aller-Leine-Tal, die vielleicht auch bald das Körurteil erhalten, wurden in der Hengst- aufzuchtsanstalt des Landgestüts Celle im Hunnesrück bei einem Traditionstermin in Anwesenheit der Züchter selektiert. Dabei geht es stets darum, ob die zweijährigen Hengste, die der Landstallmeister als Fohlen kaufte und die seit dem Absetzen im Hunnesrück sind, in die Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf einrücken dürfen oder verkauft werden.
In diesem Jahr wurden insgesamt 16 Hengste für Adelheidsdorf ausgewählt, die demnächst als potenzielle Celler Hengstanwärter unter den Sattel kommen – fünf davon wurden bei Mitgliedern des Pferdezuchtvereins Aller-Leine geboren. Im einzelnen waren das Zweijährige von Comte-Escudo, Züchter Wilfried Griesbach, Neustadt; Flic-Flac–Escudo, Züchter Günther Röhrich, Neustadt; Finnigan-Don Bredo, Heinrich Baldrich, Neustadt; Don Darius-Wolkenstein II, Dr. Susanne Reinstorf, Neustadt sowie Finnigan-Stedinger, Cord-Hinrich Backhaus, Wedemark.