Ahlden. Mit Superlativen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein. Aber mit der Siegerstute der Stutenschau des Pferdezuchtvereins Aller-Leine in Ahlden, einer erst zweijährigen Tochter des Celler und Höremer Beschälers Livaldon, sahen die Zuschauer ein Pferd, das nur alle zehn Jahre geboren wird. Die Bewegungsqualitäten dieser Fuchsstute waren so außergewöhnlich, dass nach ihrem Auftritt ganz zu Beginn der Schau eigentlich für jeden Fachmann feststand, welche Stute am Ende die Schärpe der Siegerstute tragen würde.
Und so kam es dann auch. Die hochrangig besetzte Richterkommission mit dem Verbandsvorsitzenden Hans-Henning von der Decken, Landstallmeister Dr. Axel Brockmann und dem stellvertretenden Zuchtleiter Ulrich Hahne setzten die aus der Zucht und dem Besitz von Hubertus Poll (Hörem) stammende Stute an die Spitze ihrer Abteilung und zwei Stunden später auch an die Spitze der gesamten Schau. Dieser Start-Ziel-Sieg war umso bemerkenswerter, da es reichlich Konkurrenz gab. Besonders die Abteilung der Zweijährigen war hochkarätig besetzt. Thorsten Hogrefe stellte zwei bewegungsstarke Stuten vor, die ebenso wie eine Rappstute von Monika Ahlers das Zeug gehabt hätten, die Abteilung zu gewinnen – wäre da nicht dieses Ausnahmepferd gewesen.
Auch bei den springbetonten Dreijährigen sah die Kommission sehr korrekte Stuten, die mit guten Grundgangarten ausgestattet waren und interessant gezogen waren. Diese Abteilung wurde dominiert von der Siegerin aus dem Erfolgsstall von Heinrich Bremer sowie jeweils zwei Stuten von Jürgen Uhlenwinkel und Torben Wegener. Bei den dressurbetonten Dreijährigen sahen die Richter erneut eine ganggewaltige Tochter des Livaldon, dieses Mal aus dem Stall von Heinrich Pascheberg in Groß Eilstorf. Franz Sassen stellte ebenfalls zwei beeindruckende Dressurstuten vor, die mit der Prämienanwartschaft dekoriert wurden. Bei den Vierjährigen und Älteren siegte eine Stute aus dem Stall von Jan Siemsglüss, Bommelsen.
Insgesamt vergaben die Richter 19 Verbandsprämien-Anwartschaften bzw. 1a-Preise. Etwas enttäuschend war die Tatsache, dass von den vier gemeldeten Stutenfamilien keine gezeigt wurde. Auch in den anderen Abteilungen gab es Ausfälle. Die Qualität der Schau wurde dennoch als „sehr hoch“ eingestuft.
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