Das zweite Olympia-Gold für ein Pferd aus dem Pferdezuchtverein Fallingbostel: Nachdem schon die bei Conrad Hogrefe in Eickeloh gezogene Wansuela Suerte unter Hubertus Schmidt in Athen olympisches Mannschaftsgold gewann, setzte der zehnjährige dunkelbraune Wallach Salinero aus der Zucht von Horst Bünger in Essel am Mittwoch noch eins drauf: Er wurde unter der niederländischen Amazone Anky van Grunsven Einzelolympiasieger.
Essel (rh). Damit setzte sich die Reihe der beeindruckenden Erfolge von Pferden aus dem Pferdezuchtverein Fallingbostel nicht nur fort, sondern erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt. Olympische Medaillen gab es zuvor noch nie für den Pferdezuchtverein, in Athen regnete es gleich zwei Mal Gold, und wenn man „Bonaparte“ von Heike Kemmer und Ersatzpferd „Wahajama“ miteinbezieht, so stammen vier der gegenwärtig zehn erfolgreichsten Dressurpferde der Welt aus Züchterställen im Aller-Leine-Tal.
Salinero entthronte den bis dahin sieggewohnten „Rusty“ der deutschen Einzelsilbermedaillen-Gewinnerin Ulla Salzgeber, nachdem das Paar bereits den Weltcup und beim Turnier in Aachen gewonnen hatte. Züchter Horst Bünger aus Essel feierte gestern seinen 70. Geburtstag und freute sich nicht nur über diesen grandiosen Erfolg, sondern auch über die Tatsache, dass erstmals ein Pferdegeschwisterpaar bei Olympischen Spielen in zwei unterschiedlichen Disziplinen startete: Denn Vollbruder Seven Up war im olympischen Springparcours für das koreanische Team unterwegs und belegte in einer Qualifikationsprüfung den elften Platz.
Olympiasieger Gestion Salinero, jetzt das beste Dressurpferd der Welt, wurde vor zehn Jahren in Essel geboren, als junges Pferd verkauft und beim Bundeschampionat vorgestellt. Er kam anschließend in den Beritt von Holga Finken (Kirchwalsede) und wurde anschließend nach Kanada verkauft. Die kanadischen Besitzer gaben das Spitzendressurpferd unter den Sattel von Anky van Grunsven, die dessen Qualität schnell erkannte und Sponsoren fand, die ihr Salinero sicherten.