In Sport, Zucht und Vermarktung sprechen die Aktiven des Pferdezuchtvereins Aller-Leine ein gewichtiges Wort mit
Mandelsloh. Der Pferdezuchtverein Aller-Leine gehört seit seiner Fusion vor zwei Jahren, als die Vereine Fallingbostel und Mandelsloh sich zum PZV Aller-Leine zusammenschlossen, zu den größten Vereinen im Bezirksverband. Sein Gebiet reicht im Norden bis fast nach Soltau, im Süden bis nach Hannover, im Westen bis zum Deister bzw. bis hinter Nienburg. Trotz der Größe findet ein reges Vereinsleben mit vielen gut besuchten Veranstaltungen statt. Die traditionelle Stutenschau ist jedes Jahr die größte im Bezirksverband – und obwohl Masse nicht automatisch Klasse bedeutet, zeigt sich der Vorsitzende Jürgen Rump mit dem abgelaufenen Jahr auch im Hinblick auf Leistung und Erfolge zufrieden: „Das war ein sehr gutes Jahr“, fasst er die Ergebnisse der Schauen, der Zuchtveranstaltungen, im Sport und auf Auktionen zusammen.
Bei der Stutenschau trauten Zuschauer und Richter ihren Augen nicht, als die Zuchtgemeinschaft von Leonie Bramall und Volker Dusche ihre dreijährige Stute von Follow Me/Royal Classic/Don Frederico vorstellte. Sie sicherte sich gleich drei Titel: Abteilungssiegerin, beste Dressurstute und beste Stute der Schau. Insgesamt vergaben die Richter unter 41 Stuten 26 1a-Preise, ein Ergebnis, das mehr als zufrieden stellte. Die Siegerstute brillierte übrigens auch als Siegerin beim Bezirkschampionat.
Bei Auktionen konnten die Aussteller aus dem Pferdezuchtverein Aller-Leine ebenfalls sehr zufrieden sein. 35 Fohlen, Pferde und Hengste stammten aus den Ställen aus dem Aller-Leine-Tal, davon kostete die Hälfte sogar mehr als 15.000 Euro. Das teuerste Auktionspferd wurde von der Familie Poll, Hörem ausgestellt (76.000 Euro), das teuerste Fohlen von Franz Sassen, Hoyerhagen (32.000 Euro). Gekörte Hengste stellten Heinrich Bremer aus Nöpke und die Zuchtgemeinschaft Asche aus Luttmersen. In der Auktionsbeschickung sieht der Vorsitzende „gefestigtes Vertrauen, das unsere Züchter zum Auktionsstandort Verden und zum Hannoveraner Verband haben“.
Bei den Spitzensportpferden sind Züchter des Vereins in der Weltrangliste in der Dressur an 130. Stelle (Sunset von Dieter Meyer, Bierde) bzw. an 260. Stelle (Denzel, Jörg Döpke, Schulenburg) vertreten; im Springen an 74. Stelle (Stan von Jürgen Uhlenwinkel, Grethem) bzw. 660. Stelle (Count me in, Friedrich Lüßmann, Stöckendrebber). In der Vielseitigkeit belegt die Stute Reality aus dem Stall Brüning den 16. Platz der Weltrangliste, sie war Neunte in der Einzelwertung der Europameisterschaft und holte Bronze in der Teamwertung.
25 Dressurpferde aus dem Verein belegten in der Dressur S-Erfolge vom ersten bis dritten Platz, im Springen waren es 20 Pferde. Beim Bundeschampionat wurde Forbes aus der Zucht der im Dezember verstorbenen Hannelore Weygand Zweiter bei den sechsjährigen Dressurpferden; Nymphenburgs First Ampere aus dem Stall von Jan Siemsglüss wurde Sechster bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde. Schiller, gezogen von Frank-Christian Amend, wurde Hannoveraner Champion bei den Sechsjährigen, Vierter im Kleinen Finale und war Finalteilnehmer beim Bundeschampionat.
Sina Dierking aus Nienhagen stellte beim Bundeschampionat zwei selbstgezogene Springpferde vor, errang gute Platzierungen und war auch bei der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde erfolgreich – unter anderem mit einem Sieg in der ersten Qualifikation. Diese Kombination – Züchterin und selbst Reiterin – ist für Jürgen Rump besonders erwähnenswert, „weil wir Züchter brauchen, die auch im Sport entweder selbst aktiv sind oder einen Sportstall unterhalten. Die Verbindung Zucht und Sport ist wichtig für den Verein.“
Abschied nehmen hieß es im Jahr 2017 von drei renommierten Züchtern, die international erfolgreiche Pferde gezüchtet hatten: von der bereits erwähnten Hannelore Weygand, von Karl-Otto Rehbock (Neustadt) und Horst Bünger (Essel).