Schlechtes Wetter, gute Pferde, so kann man das Ergebnis der Stutenschau des Pferdezuchtvereins Fallingbostel am vergangenen Freitag zusammenfassen. Über 40 hannoversche Stuten wurden bei Regenwetter den Richtern Friedrich Jahncke, Dr. Axel Brockmann und Dr. Jochen Wilkens vorgestellt. Am Ende gab es besonders bei den ungeprüften Dreijährigen eine reiche Ernte: Fünf Stuten erhielten in dieser Abteilung die Staatsprämie, unter ihnen auch Wonja, die spätere Siegerstute der Schau aus der Zucht von Karl-Heinz Meyer, Ebbingen.
Ahlden. Knapp 40 Prozent aller Tiere wurden mit einem 1a-Preis ausgezeichnet, was den Vorsitzenden Jürgen Rump allerdings nicht zufrieden stellte: „Das gab es schon mal besser“, erklärte er, verwies aber auf die insgesamt acht Staatsprämien, die in dieser Zahl sicherlich nicht selbstverständlich waren.
Dabei spannte die Richterkommission Teilnehmer und Zuschauer nicht nur bei den Ergebnissen auf die Folter, sondern strapazierte ungewollt auch noch vor Beginn ihre Nerven. Wegen Verkehrsbehinderungen kamen der Verbandsvorsitzende, der Geschäftsführer und der stellvertretende Leiter des Landgestüts über eine Stunde zu spät.
Was den strengen Augen dann aber vorgestellt wurde, konnte sich fast durchweg sehen lassen. Zwei große Abteilungen Zweijähriger stellten unter Beweis, dass ihre Besitzer keine Mühen gescheut hatten, diese Schau zu beschicken. Dafür gab es auch Lob aus dem Mund der Richter. An der Spitze der Jüngsten ging eine Waikiki-Sherlock-Holmes-Tochter aus der Zucht von Gisela Appelkamp, gefolgt von einer Davignon-Lemon-Tree-Tochter von Jens-Friedrich Langrehr. Bei den Zweijährigen wurden auch wieder charakterstarke Stuten in einem Wesenstest ermittelt – ein Modellprojekt, das im Pferdezuchtverein das zweite Mal stattfand und auf die Initiative von Wolfhart von Samson zurückzuführen ist. Es siegten eine De Niro-Tochter von Franz Sassen und eine Escudo-Tochter von Friedhelm Mohlfeld. Diese Tiere wurden wie auch vier andere junge Stuten mit Preisen ausgezeichnet.
Bei den geprüften Dreijährigen siegte Donnerfee (Dream of Glory/Acapulco) von Ewald Ahrens, Groß Eilstorf. Staatsprämien wurden auch Rosita (Rotspon/Sherlock Holmes) aus dem Besitz von Friedrich Langrehr sowie Dark Filly (Davignon/Acapulco) aus der Zucht von Werner Precht, Düshorn, zuerkannt.
In der besonders starken Abteilung der ungeprüften Dreijährigen siegte Wonja (Woronow/Werther) aus der Zucht von Karl-Heinz Meyer, Ebbingen. Ihre Mutter Wera war vor fünf Jahren ebenfalls Siegerstute der Ahldener Schau.
Weitere Staatsprämien gingen an Accra (Acorado/Akzent), Besitzer Hermann-Jürgen Rump, Norddrebber, Cora (Cordoba/Wohlklang), Besitzer Herbert Meyer, Hamwiede, Winterly (Wolkentanz/Acapulco) Besitzer Rolf Hillmann, Borg, und Aronja (Acorado/Wangenheim), Besitzer Heinz Schmidt, Lindwedel.
Bei den älteren Stuten gab es einen 1a-Preis für Espirantina Cla (Escudo/Pik Kaiser), Besitzer Gerd Volbers aus Essel.
Ein ganz seltenes Bild wurde den Zuschauern durch den Auftrieb von fünf Stutenfamilien geboten, was im Verbandsgebiet echte Seltenheit besitzt. Hier siegte die Familie der Ariane (Acapulco/Cavalier) mit ihrer Tochter Silvana (Sherlock-Holmes/Acapulco) und deren Waikiki-Tochter. Diese Familie wurde als Elite-Familie mit einer Gesamtnote von 8,0 ausgezeichnet. Besitzerin Gisela Appelkamp durfte mit Recht Stolz auf dieses Ergebnis sein.